Ratgeber

Magnesium

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Magnesium ist ein für den menschlichen Organismus unverzichtbarer Mineralstoff, welcher an ca. 300 verschiedenen Stoffwechselreaktionen beteiligt ist.

Vorkommen und Bedeutung

Magnesium ist in allen Körpergeweben, im Blut, in der Muskulatur und vor allem in den Knochen (55 Prozent der Gesamtmenge) vorhanden. Es hat somit auch Bedeutung für die Struktur und Festigkeit der Knochen. Bei einem Magnesium-Mangel in der Skelett- und Herzmuskulatur oder in magnesiumreichen Organen wie Leber, Niere, Schilddrüse und GehirnVon wird es aus den Knochen zügig freigesetzt.

Magnesium ist der physiologische Gegenspieler des Calciums (Calcium-Antagonist) und wirkt deshalb positiv am Herzen (Verbesserung des Sauerstoffangebots, Verminderung des Sauerstoffbedarfs). Von Bedeutung ist seine Rolle bei der Energiegewinnung in den Zellen, dem Abbau von Fettsäuren und Glucose. Magnesium reguliert die Stabilität und Erregbarkeit der Zellmembranen, ist wichtig für die Reizübertragung von Nerven auf Muskeln und für die Muskelkontraktion. Außerdem wirkt es hemmend auf die Freisetzung der Streßhormone Adrenalin und Noradrenalin.

Magnesiumlieferanten

Magnesium kommt sowohl in pflanzlichen als auch tierischen Lebensmitteln sowie in Trink- und Mineralwasser vor. Pflanzliche Lebensmittel, vor allem Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Nüsse und grüne Gemüse sind reicher an Magnesium als tierische. (In grünem Gemüse ist Magnesium Bestandteil des Blatt-Farbstoffes Chlorophyll.) Die Verwertbarkeit ist jedoch bei tierischen Lebensmitteln, wie z.B. Milch und Milchprodukten, höher.

Magnesiumbedarf

Magnesium wird durch Stoffwechselprozesse ständig verbraucht und vom Körper ausgeschieden. Da der Körper nicht in der Lage ist, Magnesium selbst zu produzieren, muss dieser wichtige Mineralstoff dem Körper durch die Nahrung und oft zusätzlich durch geeignete Magnesium-Präparate zugeführt werden. Der tägliche Bedarf an Magnesium liegt bei etwa 300-350mg, kann aber auch Werte um 700mg erreichen.

Die Ernährungsgewohnheiten in den westlichen Industrieländern sorgen nicht nur für ein vermindertes Angebot an Magnesium im Körper (z.B. durch übermäßigen Verzehr von Zivilisationskost wie Teigwaren, Zucker, Süßspeisen, Fast Food oder fehlerhafte Zubereitung von Speisen). Sie verursachen auch eine verminderte Aufnahme (gesättigte Fettsäuren in der Nahrung, phosphathaltige Cola-Erfrischungsgetränke) oder eine erhöhte Ausscheidung von Magnesium.

Ein erhöhter Bedarf an Magnesium besteht:

  • während der Schwangerschaft und in der Stillzeit
  • während Wachstumsphasen bei Kindern und Jugendlichen
  • bei zu hoher Calcium-Zufuhr (Magnesium ist Calcium-Gegenspieler)
  • bei Leistungssport
  • bei reduzierter Aufnahme bzw. erhöhter Ausscheidung (kohlenhydratarme Ernährung, chronische Durchfälle oder Erbrechen, Nieren-, Leber-, Dünndarm- und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, Diabetes)
  • bei medikamentösen Maßnahmen (Abführmittel, Diuretika, Digitalis)
  • bei Stress
  • bei Alkoholmissbrauch (erhöhte Ausscheidung)

Etwa 20% der Bevölkerung, davon auch viele Senioren, sind nach Schätzungen zumindest zeitweise mit Magnesium unterversorgt.

Magnesium-Mangel-Symptome

  • Zittern, Kribbeln und Taubheitsgefühle in Händen und Füßen
  • Muskelkrämpfe und Verspannungen,
  • Konzentrationsstörungen, depressive Verstimmungen, Erschöpfungszustände
  • Schwindel, Kopfdruck
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Koliken und Verstopfung
  • in schweren Fällen Herzrhythmusstörungen und Blutdruckanstieg
  • Tierexperimente lassen vermuten, dass ein Magnesium-Mangel die Entstehung der Arteriosklerose fördert.

Magnesium-Verbindungen

  • bei Verstopfung: Magnesiumchlorid und Magnesiumsulfat (Bittersalz)
  • bei Sodbrennen: Antazida wie Mg-Carbonat, Mg-Hydroxid und Al-Mg-Schichtsilikate
  • bei Magnesium-Mangelzustände: organische Magnesiumsalze und Magnesiumoxid

Verfügbarkeit im Körper

Bei der Wahl eines geeigneten Magnesium-Präparates gegen Magnesium-Mangelzustände sind neben dem Magnesiumgehalt vor allem die Eigenschaft der Magnesiumverbindung, gut vom Körper resorbiert, also aufgenommen und verwertet werden zu können.

Kombinationen von Magnesium mit anderen Wirkstoffen (z.B. Vitaminen oder auch Calcium) wirken sich auf die Resorption eher ungünstig aus, deshalb sind sogenannte Monopräparate die beste Wahl.

Überdosierungen können praktisch nicht vorkommen, da der Körper nicht benötigte Mengen über den Urin wieder ausscheidet.

Wichtig:

Nahrungsergänzungsmittel aus Drogeriemärkten oder Lebensmittelhandel sind meist unterdosiert und oft schlecht resorbierbar. In der Apotheke hingegen erhält man neben qualitativ hochwertigen Produkten gleichzeitig eine fundierte Beratung.

Handelsübliche Darreichungsformen von organischen Magnesiumsalzen in Form von apothekenpflichtigen Arzneimitteln sind Lutschtabletten, Granulat, Dragees, Kautabletten, Brausetabletten, Filmtabletten oder Kapseln.

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